Re: Organische und anorganische Mineralien


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Geschrieben von Thomas am 20. Juli 2004 22:25:23:

Als Antwort auf: Organische und anorganische Mineralien geschrieben von Stefan am 20. Juli 2004 19:31:09:

Hallo Stefan,

das werde ich sehr gerne tun, aber einiges kann ich Dir jetzt schon sagen :

++Um der Klarheit willen: Organische Mineralien sind ein Widerspruch in sich. Mineralien sind immer anorganisch. Als Chlorate, Phosphate und Sulfate werden die Kationen Natrium, Calcium, Kalium, Magnesium und einige Metalle seit 120 Jahren in der Biochemie wirksam eingesetzt.

Mineralien behalten ihre "anorganische" Eigenschaft auch dann, wenn sie in Pflanzen oder den menschlichen Körper eingebaut sind. Das tut ihrer lebenswichtigen Wirkung auch keinen Abbruch, denn gerade die damit verbundenen elektrophysikalischen Eigenschaften sind es ja, die an den Nerven- und Muskelzellen das Ruhe- und Aktionspotential steuern, den Wasserhaushalt über die Osmose regeln, die Energiebereitstellung durch die Phosphorylierung ermöglichen.++

Genau das ist eine falsche Sicht der Dinge:

Mineralien, besser gesagt Mengenelemente wie Calcium, Natrium, Kalium, Magnesium, verbinden sich deshalb selten mit organischen Substanzen, weil sie hochdifferenzierte Aufgaben im Organismus erfüllen. (Eben in Abhängigkeit von ihrer anorganischen Qualität.) Einige davon sind : (wie er ja sagt)

Steuerung des Potentials in der Nervenzelle, Kontraktilität der Muskelzelle, Regulation der lymphatischen Abflussysteme, onkotischer Sog, osmotischer Druck und vieles ähnliches mehr. Diese, der Physiologie zugedachten Fragestellungen, sagen über die (Bio-)Verfügbarkeit in Nahrungsquellen gar nichts aus.

Denn die Eigenart von vorwiegend Spurenelementen ist es, mit organischen Substanzen (Aminosäuren) Verbindungen einzugehen, die hochspezielle Funktionen erfüllen.

Ich habe das in meiner Antwort auf die Shii-Take Pilze bereits charmant angedeutet.smile

Dann also doch etwas genauer teufel:

Cobalamin, eine Verbindung aus dem zur Eisengruppe gehörenden Schwermetall Cobalt. (Cobalt ist an sich schon als Spurenelement essentiell.)

Es ist eine wasserlösliche!! Gruppe von Molekülen, bestehend aus einem System von vier Pyrolringen mit Cobalt als Zentralatom.
(Die Natur möchte, dass Proteine sich mit Metallen verbinden und wasserlöslich bleiben, wir werden sehen, warum.)

Um im Zellhaushalt verstoffwechselt werden zu können, muss eine Substanz wasserlöslich sein, die Zellmembran ist mit bestimmten Strukturen ausgestattet. Je nachdem, welche Aufgabe unser B12 übernehmen soll, verbindet sich eine bestimmte Aminosäure, oder gar deren Rest mit dem Cobalt. Es wird jetzt wirlich kompliziert und das möchte ich nicht.

Ich verfehle auch nicht das Thema, ich habe ein "griffigeres" Beispiel gewählt, um zu zeigen wie unschätzbar die Dinge sind.

Es ist für viele zu verlockend, auf das wenige Wissen zurück zu greifen und zu glauben was man sagt.(gehört hat)

So wie wir spekulieren, ob in Pflanzen brauchbares B12 vorkommt, tun wir es auch mit dem Mineraliengeschwafel.
Keiner kann zusehen wie die resorbiert werden, es fehlt der Zusammenhang, wir sind nicht geschaffen das zu begreifen, auch wenn einige aus Ehrgeiz so etwas behaupten. Wir wissen, dass gemessene Blutspiegel oft den Mangel und nicht die gute Versorgung ausdrücken, was will man da noch messen?

Wenn ich überhaupt auf Grund meiner geistigen Anstrengungen etwas glaube, dann ist es das, dass in natürlichen,...gaehn,........., Lebensmitteln,....

Zum Abschluss :

Es deutet vieles darauf hin, dass es das Umfeld der Substanzen ist, das sich entscheidend auswirkt.
Ja, die Anzahl der so genannten Coenzyme scheint sehr gross zu werden und es wird hoffentlich, klar werden, dass der Weg nicht über die Erforschung führt.

Mir scheint, die blosse Einsicht in gewisse Wahrheiten des Lebens,wird der
entscheidende Schritt in ein "brauchbares" Leben sein.

Grüsse an Alle, Thomas.

Den einfachen Weg können wir nicht so ganz gehen.zwinker





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